meine Schule

Fast immer, wenn wir im Westerwald oder auch woanders sind, darf ich mit in die Hundeschule.

image image

Bin ich dafür nicht schon viel zu alt bzw. erwachsen?

Nein, denn dort machen wir echt coole und spannende Sachen. Mein Futter wird in so einen Stoffbeutel (Preydummy von Jan Nijboer/Natural Dogmanship) getan, dann wirft Kerstin den oder die Futterbeutel durch die Gegend, versteckt oder verbuddelt sie irgendwo oder hängt sie an Bäume dran. Und wenn ich sie dann gefunden habe und wieder ranschleppe, bekomme ich am Ende der gemeinsamen Jagd mein Essen daraus.

Essen aus dem FutterbeutelIn der Hundeschule sind auch immer noch andere Hunde. Aber Keiner oder nur ganz selten mal Einer, der so aussieht, wie ich. Schade.

Zu Beginn, als ich noch ganz klein war, da war es Winter und wir gingen immer zuerst in den Seminarraum. Da wir noch nicht richtig an der Leine laufen konnten, wurden wir noch getragen und durften auf dem Schoß sitzen, während Torsten (der ist wohl irgendwie wichtig dort, denn er erzählt den Herrchen und Frauchen immer, was sie so machen und worauf sie achten sollen) seine Geschichten erzählt hat.

Wenn wir Kleinen dann endlich alle eingeschlafen waren, dann ging es raus an die frische Luft. Aber wenn ihr jetzt denkt, juhu, endlich mit den Anderen toben, dann täuscht ihr euch gewaltig. Auch wenn wir noch so klein bzw. jung waren, mußten wir bereits da schon lernen, dass es um Ruhe und Abwarten können geht. Und nicht so wie woanders oft, erst Party und toben lassen. Wie sollen sich diese Hunde dann denn noch konzentrieren können.

Erst, wenn wir alle nicht mehr rumgezappelt haben, dann durften wir spielen. Aber auch dabei passen die Menschen immer auf. Könnten die nicht einfach mal ´nen Kaffee trinken gehen? Wir würden das schon unter uns regeln… ;-)

image image

Aber weit gefehlt. Sobald sich einer von uns daneben benommen hat, gab es eine Spielpause. Manchmal mußte auch einer von uns auf den Arm für eine kleine Auszeit. Eigentllich bin ich ganz froh, das immer alle auf uns aufgepaßt haben. Denn, wenn doch mal einer frech wurde, konnte uns Minis nix passieren. Und das war auch gut so. Über diesen Weg habe ich ein gutes Sozialverhalten und Vertrauen in meine Menschen zu haben gelernt.

image

Mittlerweile bin ich aber schon groß und um einiges älter geworden. So langsam werde ich, sehr zum Schrecken von Kerstin & Franz, sogar schon etwas grau um die Augen und Nase herum. Bestimmt bloß ein Zeichen meiner Reife ;-)

Meine Aufgaben werden immer interessanter, schwieriger, aufwendiger, … gestaltet. Dadurch kann ich mich ziemlich lange und gut konzentrieren, ruhig abwarten, in Anwesenheit anderer Hunde oder in fremdem Gelände und auch auf größere Distanzen arbeiten.

image

Wir sind sogar schon mal in einem der Bücher, diversen Artikeln und anderen Veröffentlichungen von Jan Nijboer erschienen.

image  image

Manchmal spinnt Kerstin aber auch etwas. Dann spricht sie nicht mit mir, sondern bewegt nur noch ihren Körper. Oder umgedreht. Nur sprechen, aber ganz steif stehen bleiben. Verfeinerte Kommunikation nennt sie das. Dann muß ich noch viel genauer als sonst schon auf sie achten, um zu verstehen, was sie meint. Manchmal klappt das echt gut, aber manchmal weiß ich einfach nicht, was sie von mir will.

image image